Soll ich trotz Akzent einen Podcast starten?

Daniel Wagner
Podsultant
5 Minuten zum Lesen

"Würdest du einen Podcast anhören, wenn der Host hochdeutsch mit Akzent sprechen würde?"

Genau diese Frage habe ich vor einiger Zeit meiner Community gestellt.

Und der Großteil der Teilnehmer ist sich einig: Über 90% sagen "ja, würde ich".

Trotzdem kann ein Akzent für viele Podcast-Starterinnen und -startern ein Hindernis darstellen.

Deswegen möchte ich in dieser Folge das Ganze Thema nochmal ausführlich durchleuchten und mich mit den Rückmeldungen dazu aus der Community auseinandersetzen.

Kurzum: Wenn du einige wichtige Dinge beachtest, stellt das Ganze definitiv keine große Hürde dar.

Worauf du achten solltest und was genau die einzelnen Rückmeldungen aus der Community waren, erfährst du in diesem Beitrag.

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Inhalt der Podcast-Folge

Vielleicht weißt du bereits, dass ich als Kind zweisprachig aufgewachsen bin. Nämlich mit Hochdeutsch und Bayerisch. 😉

Ich bin auf einem Dorf in einer kleinen Gemeinde in Oberbayern groß geworden und Bayerisch war einfach die Landessprache. Mit meiner Familie und meinen Freunden habe ich also tiefstes Bayerisch gesprochen. Meine Mutter kommt jedoch aus Lübeck.

Ein Ereignis ist mir aus meiner Kindheit bis heute in Erinnerung geblieben. Als ich ungefähr 8 Jahre alt war, war mein Großonkel aus Lübeck mit seiner Familie bei uns zu Besuch. Wir saßen abends gemütlich in einer lustigen Runde beisammen, wobei ich einen meiner Kinderwitze zum Besten gab. Und was ist passiert?

Alle Bayern am Tisch haben in höchsten Tönen gelacht während die Lübecker still und stirnrunzelnd in die Runde blickten, ganz nach dem Motto: “Was hat er gesagt?”. Sie hatten keine Ahnung, was ich erzählt hatte. Das war für mich ein prägendes Erlebnis und ich habe schnell gelernt, mich zweisprachig auszudrücken. Also auf Bayerisch und bei Bedarf auch auf Hochdeutsch.

Vor ein paar Monaten hatte ich ein Kennenlerngespräch mit jemandem aus der Schweiz. Seine Zielgruppe sind aktuell Schweizer Unternehmen. Kurz bis mittelfristig möchte er sich aber im gesamten DACH-Raum etablieren, also auch in Deutschland und Österreich.

Er war im Gespräch unsicher, ob er seinen Podcast auf Hochdeutsch oder lieber auf Schweizerdeutsch machen sollte. Auf Schweizerdeutsch wäre es klar, dass ihn mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur Schweizer hören und relativ wenig Deutsche oder Österreicher, die dem Schweizerdeutsch nicht mächtig sind.

Auf der anderen Seite war seine Überlegung, ob sein Schweizer Akzent zu deutlich hörbar wäre, wenn er den Podcast auf Hochdeutsch hält. Er hatte Bedenken, ob deutschsprachige Zuhörer oder jene aus Österreich den Podcast unter diesen Bedingungen überhaupt anhören würden.

Diese Frage fand ich so spannend, dass ich sie an meine Community weitergegeben habe. Ich erkundigte mich, ob sie einen Podcast anhören würden, in dem der Host hochdeutsch, aber mit Akzent sprechen würde. An der Umfrage haben knapp 250 Leute teilgenommen. Die Antwort war eindeutig: Über 95 % haben gesagt, dass sie einen solchen Podcast trotzdem anhören würden.

Unter dem Post auf LinkedIn und in der Podcast Stories Community wurde sehr konstruktiv darüber diskutiert. Dabei wurde in den Raum gestellt, ob es sich denn um einen Akzent oder Dialekt handele. Daher an dieser Stelle:

Die Unterscheidung zwischen Akzent und Dialekt

Wenn ich von einem Akzent spreche, meine ich, dass die Muttersprache des Podcast Hosts nicht Deutsch, sondern eine andere Sprache wie Französisch, Englisch usw. ist, aber der Podcast auf Deutsch gehalten wird. Viele haben einen entsprechenden Akzent in der Aussprache. Ich persönlich mag den britischen und französischen Akzent sehr und finde das super sympathisch.

Ein Dialekt ist wie in meinem Fall Bayerisch, Sächsisch sowie viele weitere Mundarten.

Doch zurück zum Akzent: Was löst es aus, wenn man Hochdeutsch mit Akzent spricht? Es erzeugt eine gewisse Nähe oder Verbundenheit zu den Menschen, die den gleichen Akzent sprechen. Auf der anderen Seite grenzt es ein wenig ab. Es ist eine spannende Kombination aus dem, was man kennt und dem Unbekannten aus dem anderssprachigen Akzent.

Viele Leute – mich wie gesagt eingeschlossen – finden einen Akzent reizend und authentisch. Ein Akzent gehört nun einmal zu dir und macht dich als Persönlichkeit noch einzigartiger, als du sowieso schon bist.

Auf welche Dinge sollte man achten, wenn ein Akzent vorhanden ist?

Wenn Hochdeutsch nicht deine Muttersprache ist und du oft ins Stocken gerätst, sorgt das dafür, dass der Redefluss immer wieder gestört wird. Das kann für deine Hörerinnen und Hörer durchaus anstrengend werden. Viele Umfrage-Teilnehmer aus der Community haben mir zurückgemeldet, dass ihnen der Redefluss besonders wichtig ist. Das Gesagte muss verstanden werden und der Satzbau sowie die Grammatik sollten einigermaßen stimmen.

Das Wichtigste ist aber, dass du dich wohlfühlst. Nichts ist schlimmer, als künstlich zu versuchen, dich auf Hochdeutsch auszudrücken, wobei es für dich innerlich eine Qual ist. Das sorgt letztlich dafür, dass du selbst deinen Podcast damit assoziieren wirst: Nämlich, dass dein Podcast eine Qual ist, weil du keine Lust hast, dich umzustellen. Das sollte auf gar keinen Fall so sein! Dann solltest du den Podcast lieber in deiner Muttersprache machen und dich nicht künstlich verstellen. Du sollst dich mit deinem Podcast und wie du etwas sagst, wohlfühlen.

Die Umfrage ergab auch, dass der Content viel wichtiger ist als ein Akzent. Die Botschaft soll ankommen. Dann werden auch kleine grammatikalische Fehler verziehen.

Bezüglich der Schweiz ist Ivan Blatter mit seinem Podcast “einfach produktiv” ein gutes Beispiel. Er ist Schweizer, aber hält seinen Podcast auf Deutsch – mit einem Schweizer Akzent. Und er ist damit unfassbar erfolgreich.

Fazit

Wenn du vor der Entscheidung stehst, dass du gern einen Podcast starten möchtest und du einen Akzent hast, mache dir keinen Kopf. Bist du der deutschen Sprache grundsätzlich mächtig und kannst du dich auf Hochdeutsch flüssig ausdrücken, dann kannst du deinen Podcast auf Hochdeutsch machen.

Ein Akzent ist außerdem alles andere als eine Hürde. Ganz im Gegenteil. In meinen Augen hat ein Akzent sogar mehr Vor- als Nachteile. Ein Akzent macht dich als Persönlichkeit aus und viele Menschen empfinden ihn als total sympathisch. Also: Nur Mut zum Podcast machen, auch, wenn du vielleicht einen Akzent hast.

Möchtest du einen Podcast starten und hast du noch einige Hürden, die vor dir liegen (unabhängig vom Akzent)? Ist das Thema Podcast eines, bei dem du gern Unterstützung hättest? Dann lass uns sprechen! In einem kostenfreien Kennenlerngespräch unterhalten wir uns ganz unverbindlich für ca. eine halbe Stunde und können uns gegenseitig kennenlernen. Du kannst mir von deiner Podcast-Idee und deinen Zielen erzählen und dann entscheiden wir, wie ich dich auf deiner Reise begleiten kann. Hier kannst du dir deinen Termin für das Gespräch buchen.

Dein Podsultant

Mein Name ist Daniel Wagner und als Podsultant mache ich Coaches, Berater und Experten sichtbar hörenswert.

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