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Podcasts und Datenschutz – Das solltest du beachten
Heute geht es um das Thema DSGVO - und bevor du jetzt denkst: “Oh Mann, wen zur Hölle sucht denn der Bohlen jetzt schon wieder?”, kann ich dich beruhigen. Kollege Bohlen ist hier ausnahmsweise mal außen vor.
Es geht um das sehr wichtige Thema Datenschutz und die DSGVO – die Datenschutzgrundverordnung. Ganz speziell soll es darum gehen, welche Relevanz das Thema Datenschutz im Bereich Podcasts für Unternehmerinnen und Unternehmer hat.
Ich habe mir hierfür eine absolute Expertin auf dem Gebiet mit an die Seite geholt: Corinna Göring ist seit über 30 Jahren im Bereich Datensicherheit selbstständig, ist Dozentin bei der Heise Online Academy, der Bechtle Akademie und der Handwerkskammer Schwaben. Und als wäre das nicht genug, unterstützt sie darüber hinaus hauptberuflich als gute Fee der DSGVO vor allem Einzel- und Kleinstunternehmer dabei, das Thema Datenschutz einfach und praktikabel umzusetzen.
In diesem Artikel teile ich die Essenz aus unserem Gespräch mit dir, um mit ihrem Wissen ein bisschen mehr Klarheit in den DSGVO-Dschungel zu bringen.
DSGVO – Was steckt dahinter und ist es für dich relevant?
DSGVO steht für "Datenschutz-Grundverordnung" und ist eine Datenschutzverordnung der Europäischen Union. Sie trat am 25. Mai 2018 in Kraft und gilt in allen Mitgliedstaaten der EU. Die DSGVO regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten bzw. schützt diese.
Zu den personenbezogenen Daten zählen z.B. Name, Adresse, Geschlecht, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, aber auch IP-Adresse oder Standortdaten, genauso wie Fotos/Videos oder im Einzelfall KFZ-Kennzeichen. Es geht also um Daten, anhand derer ich eine Person identifizieren kann.
Unternehmen und Organisationen müssen die Bestimmungen der DSGVO einhalten, wenn sie personenbezogene Daten verarbeiten, speichern oder weitergeben. Verstöße gegen die DSGVO können mit hohen Bußgeldern geahndet werden.
Daher ist das Thema ähnlich wie Steuern für jedes Unternehmen und jeden Verein wichtig - ob du willst oder nicht. 😉
In Deutschland gibt es 17 Aufsichtsbehörden, die die DSGVO-Einhaltung kontrollieren.
DSGVO & Podcasts - Das musst du beachten
Die DSGVO ist auch für Podcasterinnen und Podcaster relevant - insbesondere im Hinblick auf Interviews, bei denen ja auch personenbezogene Daten geteilt werden.
Ich habe zum Beispiel im Podcast und hier im Artikel den Namen von meinem Interviewgast genannt und auf dem Cover sowie auf Social Media ist auch ihr Bild enthalten. Natürlich sollte das alles nur mit Einwilligung der anderen Person geschehen - und trotzdem gibt es darüber hinaus noch andere Berührungspunkte, die vielleicht nicht ganz so offensichtlich sind. Ein Aspekt ist zum Beispiel die Stimme und dass gewisse Tools genutzt werden.
Wie kann man DSGVO und Podcast einfach lösen?
Natürlich ist es oft individuell, aber trotzdem gibt es einige Tipps und Tricks, die du nutzen und umsetzen kannst, um dich an die DSGVO-Bestimmungen zu halten.
Einwilligung
Bevor personenbezogene Daten von Interviewgästen verarbeitet werden, müssen diese darüber informiert werden, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden. Es ist wichtig, eine schriftliche Einwilligung einzuholen, in der die Interviewgäste ihre Zustimmung zur Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten geben.
Du könntest zum Beispiel eine Vorlage für eine Datenschutzerklärung erstellen, in der die Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen des Podcasts erklärt wird und diese dann zukünftig mit deinen Interviewgästen teilen und unterschreiben lassen.
Zweckbindung
Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten darf nur für den spezifischen Zweck erfolgen, für den die Einwilligung erteilt wurde. Die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner sollten darüber informiert werden, wie ihre Daten verwendet werden, beispielsweise für die Produktion des Podcasts oder für eine Veröffentlichung.
Datensicherheit
Podcasterinnen und Podcaster sollten sicherstellen, dass die personenbezogenen Daten sicher und geschützt sind, beispielsweise durch die Verwendung von Passwörtern und verschlüsselter Datenübertragung. Das betrifft aber auch die Weiterverarbeitung der Daten z.B. durch Teammitglieder oder Freelancerinnen und Freelancer - was uns zum nächsten Punkt bringt.
AV-Vertrag mit externen Mitarbeitern und Freelancern
Viele Podcasterinnen und Podcaster lagern die Podcast-post-production aus und nutzen dafür z.B. Freelancer oder externe Dienstleister. Auch hier greift die DSGVO und ähnlich wie beim Interviewgast, sollte hier ebenfalls eine schriftliche Vereinbarung vorliegen - ein sogenannter Auftragsverarbeitung-Vertrag.
Freelancer sind für ihren Datenschutz selbst verantwortlich - das heißt aber trotzdem auch, dass du als Auftraggeber absichern musst, wie die Daten gesichert und verarbeitet werden. In der Haftung sind nämlich die Unternehmerin und der Unternehmer, welche die Freelancer beauftragen. Das Thema sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Es gibt auch Musterverträge, die dafür genutzt werden können.
Tools aus der EU nutzen
Corinna empfiehlt europäische Anbieter zu nutzen statt beispielsweise Anbieter aus den USA, denn diese sind oft nicht DSGVO-konform - selbst wenn sie es schreiben.
Genereller Tipp für Emails
In der E-Mail-Signatur einen Link zur eigenen Datenschutzerklärung auf der Webseite setzen
Fazit und weiterführende Informationen
Um sicherzugehen, dass man sich an die DSGVO-Regelungen hält, sollten Podcasterinnen und Podcaster sicherstellen, dass sie sich über die Bestimmungen der DSGVO informieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Datenschutzvorgaben einzuhalten.
Wenn du das Thema noch besser verstehen möchtest, dann schau dir gerne mal den kostenlosen DSGVO Erklärfilm von Corinna an. Er ist quasi ein „Erste-Hilfe-Koffer“ zur DSGVO, der dir die wichtigsten Punkte erklärt.
Es kann auch sinnvoll sein, sich von einem Datenschutzbeauftragten beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass die DSGVO-Regelungen eingehalten werden. Auch hier kannst du bei Corinna Göring Unterstützung finden und bei einem kostenlosen Erstgespräch mehr über ihr Angebot erfahren.
So oder so, das DSGVO Thema ist sicherlich nicht das beliebteste, aber eines, mit dem sich jede Podcasterin und jeder Podcaster befassen sollte, um unliebsame und unnötige Bußgelder zu vermeiden.
Vielleicht konnten wir dich noch nicht für das Thema Datenschutz und DSGVO begeistern, aber wir hoffen, es hat zumindest die Wichtigkeit aufgezeigt und dir einen ersten Leitfaden an die Hand gegeben, mit dem du das Thema auch für deinen Podcast angehen kannst.
Teile den Artikel gerne auch mit einer Kollegin oder Kollegen, für die das Thema relevant sein könnte.
Dein Podsultant
Mein Name ist Daniel Wagner und als Podsultant mache ich Coaches, Berater und Experten sichtbar hörenswert.
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